März 22

von Lukas Krüger

Jeden Tag gucke ich in die Losungen und lese Verse aus der Bibel, die mir mal mehr mal weniger sagen; von denen ich mal mehr mal weniger mit in den Tag nehme. Hin und wieder sehe ich mir auch den Monatsspruch an. Meist sagt der mir nicht so viel. Er ist wenig für mich persönlich und noch weniger konkret.
Der Spruch für diesen Monat macht da meiner Meinung nach aber eine große Ausnahme. Er steht im Epheserbrief und lautet: „Hört nicht auf, zu beten und zu flehen! Betet jederzeit im Geist; seid wachsam, harrt aus und bittet für alle Heiligen.“

Die Pandemie ist gerade auf dem Rückzug, wir haben gerade angefangen, wieder ein bisschen zur Ruhe zu kommen, ein bisschen Luft zu holen – uns auf den Frühling zu freuen. Und dann die Nachricht: Krieg!

Mein erster Gedanke war „Was soll das denn? Ein bewaffneter Krieg ist doch eigentlich gar nicht mehr zeitgemäß. Wir haben doch – zumindest im „zivilisierten Europa“ – gelernt, unsere Probleme im Gespräch zu klären.“ Mein zweiter Gedanke war „Putin, du [hier böses Schimpfwort einfügen. Ja, ich weiß, das gehört sich nicht, aber Gedanken und Gefühle kümmern sich da nicht drum]“
Der Punkt dabei ist aber vor allem, dass ich eigentlich nichts dagegen tun kann. Ich kann den Krieg nicht beenden. Ich habe weder den Einfluss, noch die Macht, noch Geld, oder was man so brauchen könnte. Ich habe nur eins und das ist mein Glaube. Ich kann mich in der ganzen Unsicherheit nur an einem festmachen und das ist Gott. Mit meiner Angst, meiner Ohnmacht und meiner Hilflosigkeit kann ich mich an ihn wenden, Tag und Nacht. Ich höre nicht auf zu beten und zu flehen. Ich bete jederzeit im Geist. Und ich glaube daran, dass Gott diese Gebete erhört.
Und ich sehe, dass ich nicht der einzige bin, der in seiner Hilflosigkeit nach Gott und anderer Menschen Unterstützung sucht. Auf der ganzen Welt versammeln sich Menschen, Christen und andere und hören nicht auf zu beten und zu flehen. Sie bitten um Frieden. Sie bitten um Vernunft. Sie rufen zu Einigkeit und Zusammenhalt auf. Denn für Gewalt ist kein Platz in unserer Welt.
Darum lasst uns zu Gott beten, dass er Einsicht schenkt. Dass er Frieden schenkt. Dass er Nächstenliebe und Verständnis schenkt.
Ich höre nicht auf zu beten und zu flehen!

Amen

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