Alles neu macht der Mai
Die Sonne scheint endlich wieder richtig schön hell, auch mal zwei drei Tage hintereinander. Die Blumen blühen auf den Wiesen. Die Vögel zwitschern und bauen ihre Nester. Man hört wieder die Rasenmäher und Hochdruckreiniger. Wir sind bereit, wieder Zeit in unseren Gärten, auf unseren Balkonen, auf Wanderwegen und Spielplätzen zu verbringen. Diese wundervolle Natur haben wir von Gott geschenkt bekommen. Ganz am Anfang der Bibel heißt es
Und Gott segnete die Menschen und sagte zu ihnen:
»Seid fruchtbar und vermehrt euch! Füllt die ganze Erde und nehmt sie in Besitz! Ich setze euch über die Fische im Meer, die Vögel in der Luft und alle Tiere, die auf der Erde leben, und vertraue sie eurer Fürsorge an.«
Ich denke, wir haben diesen Auftrag ziemlich ernst genommen und sind allen Aufgaben gewissenhaft nachgekommen. Besonders in den letzten 200 Jahren waren wir Menschen sehr fleißig mit dem Vermehren. Waren wir 1804 eine Milliarde Menschen, bewohnen heute gute 8 Milliarden Menschen diesen schönen Planeten – und wir werden weiter mehr.
Wir haben diese Erde in Besitz genommen (Luther sagte noch „sie uns Untertan gemacht“). Wir haben uns über die Fische im Meer, die Vögel in der Luft und alle Tiere auf der Erde gesetzt. Immer wieder setzen wir uns sogar über andere Menschen.
Was wir aber noch üben müssen, denke ich, ist der Punkt mit der Fürsorge. Wie kümmern wir uns gut um dieses große Geschenk? Was können wir tun und was sollten wir lassen? Lauter große Themen: Umweltschutz, Marktwirtschaft, Sozialstaat, Rassismus, Medizin, Erziehung und Bildung und noch so vieles mehr… die pure Überforderung.
Ich möchte mich hier auf einen Punkt konzentrieren.
Earth Overshoot Day
Der Earth Overshoot Day markiert den Tag, an dem die Menschheit alle natürlichen Ressourcen, die die Erde innerhalb eines Jahres zur Verfügung stellen kann, aufgebraucht hat. 2023 fällt er auf den 4. Mai
Großer Gott, du hast uns ein so großes Geschenk gemacht. Eine ganze Erde. Wir haben hier ein gutes Leben, wir haben alles was wir brauchen. Aber wir sind auch überfordert mit der Verantwortung. Wir nehmen uns mehr, als die Erde uns geben kann. Und darüber vergessen wir oft die Leidtragenden. Die Menschen, die Tiere, Wälder und Meere. Hilf uns dabei, unseren Blick auszurichten auf die Fürsorge deiner Schöpfung, auf Rücksicht und Nächstenliebe, weg von Neid und Egoismus. Schenk uns die Macht, Dinge zu verändern, bevor es zu spät ist. Schenk uns die Macht, einander zuzuhören und liebevoll aufeinander zuzugehen.
Möge die Macht mit uns sein. Amen